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Der heilige Krieg

Object type:Lithografie
Lithographie
Artist:
Barlach, Ernst
Date:1914
Measures:Passepartout (außen): Höhe: 65 cm; Breite: 50 cm; Tiefe: 0,5 cm
Blattmaß: Höhe: 47,5 cm; Breite: 32,5 cm
Plattenmaß: Höhe: 41,3 cm; Breite: 25,4 cm
Material:Papier (gelbliches Werkdruckpapier)
Technique:Lithographie
Lithografie
Collection:Grafische Sammlung
Die Lithographie von Barlach gehört zum Bestand der Kunststiftung Dr. Hans-Joachim und Elisabeth Bönsch, Wolfsburg. Die Sammlung befindet sich seit 2016 als langfristige Leihgabe im Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf in Schleswig.

Auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs reagierte Ernst Barlach zunächst mit großer patriotischer Begeisterung. Ähnlich wie viele andere Künstler in ganz Europa erhoffte er sich vom Krieg einen Aufbruch in eine neue Zeit – eine „Reinigung“ der alten, verlogenen, verkommenen Welt, wie es sein zehn Jahre jüngerer Künstlerkollege Franz Marc seinerzeit auf den Punkt brachte. Barlach schuf unmittelbar nach Kriegsbeginn die Plastik „Der Rächer“, die Figur eines rasant voranstürmenden Mannes, der beidhändig ein gewaltiges Schwert umfasst, mit dem er weit über seinen Rücken ausholt. Mit diesem Werk hat der Künstler Stilmittel des Expressionismus mit der Dynamik des Futurismus in ganz innovativer Weise verbunden – und einen ungemein suggestiven Aufruf zum Kampf und zur Unterstützung des Krieges gestaltet. Das Werk fand sofort große Verbreitung, insbesondere in der druckgrafischen Version, die Barlach noch 1914 unter dem Titel „Der heilige Krieg“ in der Zeitschrift „Kriegszeit Künstlerflugblätter“ veröffentlichte.
Diese Zeitschrift war direkt nach Kriegsausbruch von Paul Cassirer gegründet worden, Barlachs langjährigem Kunsthändler und Verleger, der sich selbst bereits 1914 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte. In den zwischen August 1914 und März 1916 zunächst wöchentlich erschienenen Heften veröffentlichte Cassirer Originallithografien deutscher Künstler, überwiegend von Mitgliedern der Berliner Secession wie Max Liebermann oder Max Beckmann. Bis weit in das Jahr 1915 hinein hatten die Lithografien in der „Kriegszeit“ fast durchweg kriegsbejahende Inhalte. Dies gilt gerade auch für die Arbeiten von Ernst Barlach, der dort insgesamt elf Arbeiten veröffentlichte

Literature:
  • Ernst Barlach: Werkverzeichnis. Band 2: Das graphische Werk. bearb. von Friedrich Schult. Hrsg. mit Unterstützung der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin (Band 2: Das graphische Werk), Unver. Nachdr. der Ausg. Hamburg, Hauswedell, 1958.
  • Ernst Barlach - Sämtliche Werke. Das bildnerische Werk: Plastik, Zeichnung, Druckgraphik. Werkverzeichnis. Band 1: Die Druckgraphik. , 1. Aufl..

Inventory Number: Bö-116-2005

Signature: signiert Wo: unten links im Stein Was: E. Barlach

Signature: betitelt Wo: unten Mitte Was: Der heilige Krieg

Image rights: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf


Iconographie:     stehende Figur