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"Salutschiessen auf dem Linienschiff "Schlesien"

Object type:Zeichnung / Grafik
Artist:
Schmidt-Hamburg-Laboe, Robert
Date:1927
Measures:34, 5 x 49 cm
Technique:Gouache
Am 29./ 30. Mai 1927 besuchte der Reichspräsident von Hindenburg Kiel. Die von Robert Schmidt-Hamburg-Laboe gemalte Gouache hält dieses Ereignis fest. Nach der Abnahme der Truppenparade der Marine erfolgte am Vormittag des 30. Mais eine Hafenrudfahrt. Bei dieser Gelegenheit schoß das Linienschiff "Schlesien", auf dem von Hindenburg in der Nacht seine Reise fortsetzte Salut. Die Kieler Zeitung berichtet über die Hafenrundfahrt: "Zahllose Segelboote mit hübschen weißen Segeln belebten das prächtige Bild, und wer ein Fahrzeug zur Verfügung hatte, der begab sich hinaus auf den Hafen, um den Reichspräsidenten auch auf dieser Fahrt zu begleiten. Die im Hafen liegenden Schiffe hatten geflaggt. Die Kieler Segelvereinigungen...veranstalteten eine Geschwaderfahrt...Der Strandweg war mit Menschen dicht gefüllt, die diesem schönen Bild voller Andacht zusahen...Als sich die 'Nixe' in langsamer Fahrt aus dem Binnenhafen, wo der Reichspräsident von Bord aus die Werftanlagen auf dem Ostufer überblickte, in die Förde bewegte, wurde der Reichspräsident durch Salut begrüßt". Schmidt-Hamburg-Laboe hält diesen Moment in dem Bild fest. Obwohl er die über dem Hafen liegende Festatmosphäre einfängt - die zahlreichen geschmückten und geflaggten Boote auf der Förde - liegt der Focus auf dem Linienschiff "Schlesien". Kiel hatte als Marinestadt und Sitz des Reichkriegshafens nach dem 1. Weltkrieg und mit der Abdankung des Kaisers an Bedeutung verloren. Die Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles führten zu einer Reduzierung der Marine auf 15.000 Mann und einer beschränkung auf wenige Schiffe. Die kaiserlichen Marinemaler hatten weitgehend ihre Motive verloren. Die Gouache von Schmidt-Hamburg-Laboe ist ein Schiffsporträt vor der Kulisse Kiels. In ihr verbinden sich historisches und spezifisch seemänisches Interesse zu einer sachlichen und illustrativen Darstellung. Es ist zugleich ein Anknüpfen an die Darstellungen und Motive der kaiserlichen Marinemalerei.

Inventory Number: 10/1967