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Explosion |
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Berlin 1913: Brodelnde Großstadt. Hauptstadt eines technisch fortschrittlichen, aber weltanschaulich rückständigen Reiches. Metropole der intellektuellen Avantgarde. Maler und Schriftsteller diskutieren bis zum Morgengrauen über eine politische und ästhetische Revolution. Umbruchsstimmung liegt in der Luft. Der Erste Weltkrieg steht unmittelbar bevor. In diesem Jahr voll künstlerischer und gesellschaftlicher Unruhen wirft Ludwig Meidner seine apokalyptische Darstellung "Explosion" in Tusche aufs Papier. Unter einem Tumult aus Wolken und gegeneinander strebenden kantigen Schraffuren vibrieren die Ruinen einer Stadt. Im Zentrum der Trümmerlandschaft steht ein nackter Mann, seinen Blick auf eine zweite Figur gerichtet, die sich Halt suchend auf einen Stock stützt. Links von beiden lehnt ein Dritter an einer bebenden Laterne, über der sich eine riesige Wolke in der Bildmitte zusammenballt. Weitere Laternen und Fahnenmaste durchbrechen als kippende Senkrechte den Horizont. Die Stadt scheint zu zerbersten, sie wird zum Menschen verschlingenden Moloch, der in seiner Gewaltsamkeit zugleich faszinierend und verhängnisvoll ist. In ungestümem Duktus versinnbildlicht Meidner diese erschütternde Macht der anbrechenden Moderne. Q: Kunsthalle zu Kiel - Die Sammlung, Kiel 2007, S. 266. Literature:
Inventory Number: 1964-KH 46 Signature: signiert und datiert (u.r.: L.Meidner 1913) Signature: betitelt (o.l.: Meidner Explosion) Image rights: Kunsthalle zu Kiel
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