Die Kieler Studie "Zugspitze" (um 1823/24) ist, neben einem Aquarell in Wien ("Inntal bei Brannenburg") eine der ersten, die einen als Bildkomposition angelegten größeren Naturausschnitt wiedergibt. Der Studie liegt der gleiche Aufbau zugrunde, wie bei fast allen deutschen Landschaftsdarstellungen Rottmanns. Der Vordergrund, hier nur angedeutet, ist schmal und aus der Vogelschau gesehen. Im Mittelgrund folgt meistens ein Gewässer - hier ein Fluß in einem tief eingeschnittenen Tal. Das Bergmassiv schließt die Komposition effektvoll ab. Übergangszonen fehlen, der Hintergrund ist stärker beleuchtet als der in blaugrünen Tönen gehaltene Mittelgrund. Der hochgerückte Augenpunkt, die Farbigkeit und die Lichtführung sollen beim Betrachter das Gefühl der Distanz, der Verlorenheit des Menschen gegenüber der Größe der Natur hervorrufen. (Lit.: 150 Handzeichnungen und Aquarelle aus fünf Jahrhunderten, Kunsthalle zu Kiel, Kiel 1990, S. 128-129)

Inventory Number: 1967-KH 33

Signature: unbezeichnet

Iconographie:

Studie