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Die Anbetung des siebenköpfigen Tieres und des Tieres mit den Lammshörnern

Object type:Druckgrafik
Artist:
Dürer, Albrecht
Date:1497 - 1498
Measures:H: 39,1 cm, B: 28,1 cm
Material:Papier
Technique:Holzschnitt
Style:Frührenaissance
Ein breites, wirbelndes Wolkenband trennt den himmlischen Bereich vom irdischen, in dem zwei grässliche Tiere angebetet werden. Oben hält Gott Vater, reich gewandet, zum Zeichen des drohenden Strafgerichts eine scharf gezackte Sichel in seiner Rechten, während er die Linke nach unten senkt. Die Menschengruppe unten links betet das Tier an, das aus der Erde heraufsteigt und Hörner hat wie ein Lamm, aber ?redet wie ein Drache? (Offenbarung 13,11). Dieses Tier lässt Feuer vom Himmel auf die Erde fallen. Imposanter ist das zweite Tier, das von einer vornehmeren Menschengruppe angebetet wird. Dieses Tier mit sieben Köpfen, zehn Hörnern und zehn Diademen darauf steigt aus dem Meer. Dürer stellt mit den Köpfen jeweils eine der sieben Hauptsünden dar: Trägheit (Schnecke), Neid (Schlange), Völlerei (Straußenvogel), Hochmut (Löwe), Zorn (Kamel), Wollust (Hase) und Geiz (Hund oder Hyäne). Dieser letzte Kopf, weit zurückgebogen, schickt einen grimmigen Blick zu einem Engel empor, der ein großes T-förmiges Holzkreuz trägt und sein Schwert schwingt. Offenbar hat er dem siebenköpfigen Tier jene tödliche Wunde versetzt, die jedoch wieder geheilt ist (Offenbarung 13,12). An dieser Stelle ist das Wolkenband, das den himmlischen Bereich vom irdischen trennt, am dünnsten. Nur hier gibt es durch den Blickkontakt zwischen dem Engel und dem Hyänenkopf eine unmittelbare Verbindung zwischen oben und unten. Doch sind die kontrastierenden Entsprechungen zwischen beiden Bereichen deutlich ausgestaltet. Zur Rechten Gottes verehren ein großer und ein kleiner Engel den wahren Gott ? im Gegensatz zu dem Verderben bringenden Geschehen auf Erden, der Anbetung der beiden Tiere. Dass darüber Gottes Strafgericht hereinbrechen wird, kündet zu seiner Linken der Engel mit der scharfen Sichel an.

Lit: nach Ulrich Kuder, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004.

Literature:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventory Number: A.B. 1171

Signature: bezeichnet (u. Mitte: AD)


Iconographie:     
Offenbarung des Johannes