Die um 1209 auf dem höchsten Punkt der Halbinsel Broackerland erbaute zweitürmige Kirche ist weithin sichtbar. In früheren Zeiten diente sie daher auch der Schifffahrt als Seezeichen. Ursprünglich wurde sie der Jungfrau Maria geweiht, wird heute jedoch eher mit St. Jürgen in Verbindung gebracht. Etwa um 1400 erhielt der spätrromanische Turm von 1300 die beiden heutigen, weithin sichtbaren gotischen Turmspitzen. Die Sakristei an der Nordseite des Chores und die beiden Kreuzarme wurden um 1500 hinzugefüpgt. Bereits in gotischer Zeit wurde die flache Holzdecke durch Gewölbe ersetzt. Südöstlich der Kirche steht der hölzerne Glockenturm, der seit 1976 als Leichenkapelle genutzt wird. Er ist der größte freistehende Glockenturm Dänemarks. Die Innenausstattung besteht aus einer romanischen Taufe aus rotem im Oberteil und grauem Granit im Unterteil. Das Triumphkreuz von etwa 1250 befindet sich heute an der Nordwand und trägt eine Christusfigur aus der bÜbergangszeit von der Romanik zur Gotik. Der Barockaltar stammt aus dem Jahre 1717, der barocke Orgelprospekt von 1740, in den jedoch 1967 eine Marcussen-Orgel eingebaut wurde. Die sichtbaren Frasken und Kalkmalereien aus der Ursprungszeit wurden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts freigelegt.
Um einen Einblick in die Düppelstellungen zu erlangen, wurde am 17.2.1864 von Pionieren eine 165 Meter lange Pontonbrücke über den Ekensund geschlagen und Halbinsel sowie Ort besetzt. Einer der beiden Doppeltürme der Broacker Kirche als Beobachtungsposten der preußischen Truppen. In der Nacht zum 29.6.1864 erfolgte sowohl von Satrupholz als auch von Osterschnabek aus der Übergang der preußischen Truppen nach Alsen.
Die Fotografie zeigt die Kirche von Norden aus gesehen mit dem separat stehenden Glockenturm links und frischen Gräbern davor.
(Ortsalbum 6-26)

Literature:

• Bibliografi og Ikonografi 1864 : Bibliographie und Ikonographie 1864. (Seite: 231)
• Das deutsch-dänische Schicksalsjahr 1864. Ereignisse und Entwicklungen mit Beiträgen von Inge Adriansen und Günter Weitling, 2. Auflage. (Seite: 74)

Inventory Number: Ortsalbum 6-26

Signature: betitelt Wo: u. M. Was: Sundewitt.

Signature: bezeichnet und datiert Wo: u. M. Was: Nach dem Uebergang der preussischen Truppen am 29. Juni 1864.

Signature: bezeichnet Wo: u. M. Was: Kirche zu Broacker.

Signature: bezeichnet Wo: u. l.+ u. r. Was: Nach er Natur photographirt von F. Brandt in Flensburg.

Signature: bezeichnet Wo: u. M. Was: Mit gesetzlichem Schutz gegen Nachbildung.

Image rights: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung

Iconographie:

Kirchenbau und Ausstattung (Sakralbau)     Kirchhof, Friedhof     Kirchturm

Shown place:

Broager