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Acht Sockel- und fünf Schaftstücke - Lettner der Marienkirche

Object type:Lettner (Fragment)
Artist:Benedikt Dreyer-Werkstatt
Place of creation:Lübeck
Date:um 1518-1520
Measures:H: 128,5 cm (gesamt), H: 94,5 cm (Schaft), H: 34 cm (Sockel), B: 6 cm (Sockel)
Material:Eiche
Technique:geschnitzt
gefasst (weiß-golden)
Die acht halboktogonalen Sockelstücke gehörten gemeinsam mit den fünf teilweise unvollständig erhaltenen Schaftstücken zum architektonischen Rahmensystem der westlichen Schauseite der zerstörten Lettnerbrüstung (Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck 2, S. 184-196, bes. Abb. S. 184). Sie flankierten als aufgeblendete Kolonetten die sechs großen Standfiguren und bedienten dabei die sie bekrönenden (bereits 1817 beseitigten) Baldachine, die den ansonsten freistehenden Figuren - vergleichbar mit dem Aufsatz des Domlettners - ihre räumliche Fassung gaben. Die zweiteilige Anordnung aus niedrigen Sockelstücken mit je zwei gleichsam teleskopartig sich zurückstufenden Basiskränzen und hohen Schäften mit polygonalem unteren und gedrehtem oberen Teilstück, deren Verbindung durch einen polygonalen, profilierten Schaftring in Form eines Wasserschlages hergestellt wird, variiert das System der kleineren figurentragenden Kolonetten, die ursprünglich mit den großen Tabernakeln alternierten und bis zur Zerstörung des Lettners im Jahre 1942 in situ vorhanden waren. Die weiß-goldene Orginalfassung der Architekturteile, die ansonsten durchaus als Steinfassung gebräuchlich war, sollte nicht unbedingt als Stein imitierende Architekturfarbigkeit aufgefaßt, sondern vielmehr als optischer Hinweis auf scheinbar verwandtes Steinmaterial gesehen werden; sie nahm somit offensichtlich auf den mehr als ein Jahrhundert älteren steinernen Hallenlettner und dessen bemerkenswertes Figurenprogramm Bezug.

Aus: Albrecht 2005, Kat. Nr. 195

Inventory Number: 2004-42

Image rights: St. Annen-Museum