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Fremdenbett vom Staatshof Tetenbüll

Object type:Alkoventür
extended object type:Eiderstedt-Studien Wilhelm Jensen
Artist:Jensen, Wilhelm
Place of creation:Tetenbüll
Date:1. Drittel 20. Jahrhundert
Measures:H: 57,8 cm, B: 43 cm
Material:Karton
Technique:Aquarell
Ein ansehnliches, barockes Portal innerhalb der "god stuv" [Diele oder Wohnstube] des 1590 erbauten Haubargs Schipper im Osterkoog der Gemeinde Tetenbüll auf Eiderstedt. Wegen seiner im 18. Jahrhundert begonnenen anspruchsvollen Innengestaltung wurde dieser bald als "Staatshof" (= stattlicher Hof) bezeichnet.

Wilhelm Jensen hat in seiner 1926 im Auftrage des Kreises Eiderstedt aufgenommenen Bilddokumentation von Tetenbüll auch vom Interieur dieses Hauses zahlreiche Aquarelle angefertigt: Das Bild mit der Nummer '15' (oben rechts) zeigt den Türabschluß zu einem Alkoven (Wandbett) mit Bogenporticus und Säuleneinfassung, darüber das Gesims aus Rankenornament, eingefaßt von Lisenen in Fortführung der Säulenachsen nach oben. Die doppelflügelige Tür in der oberen Hälfte gefenstert. Alle Flächen sind in Blau abgestuft, die Kanten in Rot. Das Material des abgebildeten Originals bestand aus Holz.

Die Schmucklegende unter dem Bild gibt die Erklärung "Fremdenbett", tatsächlich handelte es sich um das "Ehebett" der Besitzer, welches von der Wohnstube zur Küche hin ausgebaut war. Diese Verkleidung ist bald nach dieser bildlichen Erfassung ausgebaut worden, ebensowie auch zwei bemalte Wandbettfronten aus dem "Vorhüs", von denen eine sich jetzt im Museum befindet.

Die Bettstatt gehörte früher nicht zu den Möbeln - wie Tisch, Stuhl und Kommode [abgeleitet vom lat. 'mobilis = 'beweglich'], sie war der festeingebaute Bestandteil im Wohnbereich. Eine Tür als Abschluß galt als anspruchsvoll, meist diente dazu nur ein Vorhang. - Die Bezeichnung "Alkoven" hat ihren Ursprung im Arabischen und hat sich über das spanische 'alcoba' zum
französischen 'alcove' fortentwickelt. Gemeint ist ein "nischenartiger Nebenraum zum Schlafen"

Inventory Number: 32w2.13.5

Signature: monogrammiert und datiert (unten rechts: 19 J 26)

Signature: nummeriert (oben rechts: 15)

Image rights: Museum der Landschaft Eiderstedt