Die großformatige Kohlezeichnung "Dodo mit Hut" von Ernst Ludwig Kirchner (1880 - 1938) aus der Sammlung der Stiftung Rolf Horn zeigt exemplarisch den neuartigen Stil der Künstlergruppe "Brücke", der sich ganz von der akademischen Tradition gelöst hatte. Im Juni 1905 war die Künstlergemeinschaft von den vier Dresdner Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründet worden. Bald traf man sich privat zum Zeichnen der sogenannten Viertelstundenakte, die bei häufig wechselnden Posen das Typische des Modells in raschem Strich festhalten sollten. Die Grundlage des Brücke-Expressionismus war damit gelegt.
In der Zeichnung "Dodo mit Hut", die Kirchners Lebensgefährtin der Dresdner Jahre Doris Große zeigt, offenbart sich Kirchners meisterhafter Zeichenstil, der bei aller Spontaneität undKonzentration auf die wesentlichen Formen doch von großer Ausdruckskraft ist.

Literatur:

• Sammlung Rolf Horn - Werke aus der Stiftung Rolf Horn ; [anläßlich der Ausstellung "Sammlung Rolf Horn" im Brücke-Museum Berlin vom 28. Mai bis 13. September 2009]. (Seite: 21)
• Stiftung Rolf Horn - Kunst des 20. Jahrhunderts.
• Jahrbuch des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloss Gottorf. Neue Folge, Band VI, 1996-1998. Neumünster 1999. (Seite: 241)
• 10 Jahre Stiftung Rolf Horn in der Galerie der Klassischen Moderne. Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf.. (Seite: 11)

Inventarnummer: HORN-0038
alte Inventarnummer: Christie's Liste 120

Signatur: signiert Wo: unten links Was: EL Kirchner

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Ikonographie:

sitzender weiblicher Akt