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Farbige schmale und horizontale Streifen, die von Zartrosa über Blau und Grün mit unterschiedlichen und unregelmäßigen Schattierungen verlaufen, gliedern das Gemälde. Die unzählbaren, beim Malen entstandenen, senkrecht zu den Streifen verlaufenden Farbtropfenspuren sind sichtbar und bilden dadurch einen Gegenakzent zu der Horizontalgliederung der Gesamtkomposition. Zwischen den Streifen leuchtet immer wieder die roh belassene, bloße Leinwand hindurch, so daß der Eindruck der Farben pastellartig und stofflich ist. Insgesamt herrscht ein warmer, grau-grüner Ton vor. Dieser und die breit angelegte Komposition mit etwa gleichbreiten Farbstreifen verleihen dem Gemälde den Charakter von Stille und innerer Ausgewogenheit, obwohl die Binnenstruktur durchaus vital und abwechslungsreich ist. Die Weise Sudecks, Farbe auf die Leinwand zu bannen, entspricht der des vom Künstler bewunderten Norwegers Edvard Munch, der vergleichbar verfuhr und damit die Bilder zu etwas Körperhaftem, Materialintensivem machte. Ähnlich ist es hier. Die sich in die Breite ausdehnende, über die Bildgrenzen gewissermaßen hinauslaufende und diese zugleich auflösende dichte Reihung der Streifen in der Waagerechten mit ihren vitalisierenden Tropfenbahnen und die zurückhaltende Farbigkeit wirken nahezu naturhaft. Dieses evoziert Assoziationen an Landschaften oder auch an parallel ausgerichtete Ackerlinien, ohne dabei aber konkret etwas abbilden zu wollen. Man erkennt polare Gegensätze, die von der strengen logischen innerbildlichen Ordnung auf der einen und den belebenden Elementen auf der anderen Seite gebildet werden. Die Farbpalette ist naturtonig und harmonisch. Diese Eigenschaft wird auch dadurch erzeugt, daß die einzelnen Farben durch direktes Auftragen Teil der Leinwand werden, die sie regelrecht aufsaugt. Die Farben sitzen also in und nicht auf der Leinwand. Auf diese Weise stellt sich eine meditative und beruhigende Stimmung ein. Th. R. Literatur:
Inventarnummer: 2002-5 Signatur: datiert (rückseitig mittig o.: 1999/2000/2001) Signatur: signiert und datiert (rückseitig o.l.: J. Sudeck 99 00 01) Signatur: bezeichnet (rückseitig mittig u.: für meine Mutter) Abbildungsrechte: Kunsthalle St. Annen
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