Leo Graf von Caprivi entstammte einem deutschen Adelsgeschlecht aus der Grafschaft Görz. Er war Chef des Generalstabs und seit 1890 als Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident Nachfolger von Bismarck. Sein politischer Kurs wurde in der Außenpolitik bestimmt durch die Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrages mit Rußland sowie durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag von 1890. Er wurde von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1894 aus dem Amt des Reichskanzlers entlassen, nachdem er sich geweigert hatte, ein Gesetz gegen die Sozialisten vorzulegen. Wohl genau in dieser Zeit ist das Portrait der Lwoff-Parlaghy entstanden, das von Anfang an sehr publicityträchtig gewesen sein muß. Das Portrait wurde erstmalig auf der Berliner Kunstausstellung 1894 gezeigt, auf der der Künstlerin die Große Goldmedaille verliehen wurde.

Literatur:

• Lengsfeld, Klaus: Sammlung Ludwig Nissen,Husum 1855-1924 New York. Dokumentation der Kunstsammlung L.Nissens anläßlich der Ausstellung zu seinem 125.Geburtstag im Nissenhaus zu Husum (= Schriften des Nordfriesischen Museums Nissenhaus, 57), Husum: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co.KG, 1980
• Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Kloster Cismar (Hrsg.): Bilder aus der neuen und alten Welt
• The Wackarow Galleries (Hrsg.): Wackarow,Paintings and Objects of Arts by Princess Vilma Lwoff-Parlaghy,Versteigerungskatalog wohl vom 9.4.1924
• Bötticher, Nr.13; Große Berliner Kunstausstellung 1890

Inventarnummer: B 1126

Signatur: signiert und datiert (o.r.: V.Parlaghy 1894)

Abbildungsrechte: NordseeMuseum - Nissenhaus

Ikonographie:

halbfiguriges Porträt       sitzende Figur       En face (Frontalansicht)