Im Vordergrund der 2 Mast-Gaffelschoner "Marie", dessen Name spiegelverkehrt auf dem Topwimpel zu lesen ist. Im Hintergrund links das Feuerschiff "Kalkgrund" sowie eine dänische Barkentine. Im Hintergrund rechts vermutlich Kap Arkona auf Rügen, obwohl beispielsweise das Feuerschiff "Kalkgrund I", um das es sich hier handelt, von 1875/76 bis 1906 vor der Flensburger Förde stationiert war. Denn der Kalkgrund vor der Flensburger Förde bedeutete eine große Gefahr für die Schiffahrt, deswegen hatten Kapitäne der Frachtsegler dort ein erkennbares Seezeichen gefordert. Mit dem Anwachsen des internationalen Schiffsverkehrs im 19. Jahrhundert verstärkte sich in der Marinemalerei die Anfertigung von so genannten Kapitänsbildern. Nicht selten wurden die Schiffsporträts - wie auch in diesem Fall - von lokalen Dekorationsmalern oder Laien angefertigt. Auf dem speziellen Gebiet der Schiffsporträts scheint die in der Geschichte der Marinemalerei Deutschlands und Dänemarks besonders hervortretende und um 1800 recht bedeutende Hafenstadt Flensburg ein wichtiges Zentrum zu sein. Der aus Flensburg stammende Gregersen orientiert sich bei der Wahl seines Hintergrundes an den oft gewählten Kulissen, Cuxhaven, Helgoland oder Kap Arkona auf Rügen, die die aus seiner Heimatstadt hervorgegangenen Schiffsporträtisten bevorzugten. Julius Gregersen gehörte zu den vor und nach dem Ersten Weltkrieg recht produktiven Schiffsporträtisten. Von ihm ist überliefert, dass seine Bilder zwischen 18 und 25 Goldmark kosteten.

Inventarnummer: 120/1984