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Feierlicher Empfang des U-Bootes 47 auf der Werft

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Wasserfahrzeuge
Marine
Schiffbau / Werften
Künstler:
Hemming, Walter
Datierung:1943
Maße:1500 mm x 2000 mm
Technik:Öl auf Leinwand
Dargestellt ist ein U-Boot, das auf die Werft zurückkehrt, wo es feierlich von salutierenden Marinesoldaten empfangen wird. Dominiert wird das Ggemälde durch die riesigen Gerüste der Werft, hinter denen nur schemenhaft andere Schiffe zu erkennen sind. Es wird spürbar, dass das Metier des Künstlers die Industriemalerei war. Es handelt sich bei dem Propagandabild um die Darstellung des von Kapitänleutnant Prien kommandierte U-47, dem es im Oktober 1939 gelungen war, in den gut bewachten Hafen von Scapa Flow einzudringen und das britische Schlachtschiff "Royal Oak" zu versenken. Bauwerft des U-Bootes der Typenserie VII B war die Kieler Germania-Werft; am 1.4.1937 wurde es auf Kiel gelegt und am 17. 12.1938 in Dienst gestellt. Vorlage des Bildes ist offenbar ein Foto von 1940 aus einer populären Autobiografie Priens, das das Boot vor seiner Bauwerft zeigt. (Ein weiteres Foto zeigt die Begrüßung des Bootes bei seiner Heimkehr aus Scapa Flow durch einen deutschen Kreuzer, an dessen Deck die Marinesoldaten salutieren. In Hemmings Gemälde sind genau diese Soldaten in gleicher Haltung vor dem Werftgebäude dargestellt.). Bei der Darstellung der Werft hat sich der Künstler die Freiheit genommen, auf die Dächer der Hellinge zu verzichten und die tragenden Gerüste in die Höhe laufen zu lassen. Das Gemälde entstand im Jahr 1943 vermutlich auch aus Anlass des Todes von Günther Prien. Ein Bezug zu Kiel ergibt sich auch aus der langen Tradition des U-Bootbaus, denn hier lief schon 1851 der "Brandtaucher" als erstes U-Boot vom Stapel. 1904 wurden auf der Germaniawerft erste Unterseeboote für den Export gebaut, sie leiteten den Aufbau einer U-Boot-Industrie in Deutschland ein, die während des Ersten Weltkrieges einen ersten Höhepunkt erreichte. Unterbrochen durch die vom Versailler Vertrag geforderte Schrumpfung des Kriegsschiffbaus, wurden nach 1933 im Rahmen neuer Rüstungsprogramme wieder U-Boote auf den großen Kieler Werften gebaut, vor allem bei den Deutschen Werken, die aus der Kaiserlichen Werft hervorgegangen waren. 1943, als das Bild entstand, wurden die Kapazitäten der Werften nochmals erweitert, um den U-Bootbau zu beschleunigen. Insbesondere auf diesen Zweig der Rüstungsindustrie ist das massive Bombardement Kiels durch alliierte Verbände im zweiten Weltkrieg zurückzuführen, die die Stadt in Schutt und Asche legten.

Inventarnummer: 121/1989