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"Geh nicht blind in die Ehe !"

Sachgruppe:Öffentlichkeit und Gemeinwesen
Medizin
Öffentlichkeit und Gemeinwesen
Künstler:
Drescher, Arno
Maße:89,8 x 59,8 cm
Technik:Farbdruck
In der Weimarer Republik fand eine breit angelegte, öffentliche Gesundheitsaufklärung statt, innerhalb derer die Sexualerziehung einen Schwerpunkt darstellte. Noch vor der 1926 in über 3000 Orten durchgeführten Reichsgesundheitswoche wurde im Oktober 1925 in Kiel eine städtische hygienische Eheberatungsstelle eingerichtet, mit dem Ziel, junge Leute vor Beginn der Ehe umfassend über Krankheiten aufzuklären, die "den anderen Ehegatten oder die Nachkommenschaft gefährden, welche ein dauerndes Zusammenleben, eine glückliche Ehe, und die Erreichung des Zweckes der Ehe, die Erziehung eines gesunden Nachwuchses von vornherein unwahrscheinlich machen [...]". Bereits 1925 klingen bei der Eheberatung eugenetische, d.h. rassehygienische Aspekte an. "Die Gemeinde hat aber ein Interesse nicht nur an der Gesundheit ihrer Bürger, sondern auch an einem kräftigen und ungeschädigten Nachwuchs; [...]." "Dagegen ist man davon überzeugt, [...], dass, wenn man auch nicht alle rasseschändlichen Verheiratungen verhindern kann, doch auf dem Wege der Aufklärung und der freien Eheschließung manche Gefahr für die Nachkommenschaft sich beseitigen lässt." [Verwaltungsbericht des Gesundheitsamtes der Stadt Kiel vom 1. April 1919 bis 31. Dezember 1925. Erstattet von Stadtmedizinalrat Dr. Klose, Kiel 1926].

Inventarnummer: 176/1999