Ein Zweimast-Raddampfer versucht bei starker Brandung an einem Kai anzulegen, auf dem Passagiere warten. Längsseits des Kais ein Boot, von dem aus eine Person auf den Anleger klettert. Rechts im Hintergrund eine mit Büschen bewachsene Insel, hinter dieser der Küstenstreifen. Links ein Segelschiff, weitere Schiffe sind nur schemenhaft an den Segeln zu erahnen. Nach den Angaben des Auktionshauses wurde das Bild unter dem Titel "Caledonia ud for Klampenborg" angeboten. Die Initiative für den Einsatz von Dampfschiffen auf der Linie Kopenhagen-Kiel ging von Kopenhagen aus. 1819 hatte der Kopenhagener Reeder L. N. Hvidt das in Port Glasgow gebaute Dampfschiff "Caledonia" gekauft und damit eine Verkehrslinie nach Kiel eingerichtet. Der Fahrplan verlief nach dem Kieler Adressbuch von 1821 wie folgt: "Das Dampfpaquetschiff zwischen Kiel und Kopenhagen geht vom 1. May bis 30. September jeden Dienstag um 5 Uhr morgens von Kopenhagen, kommt gewöhnlich Mittwoch vormittags hier an, gehet am Donnerstag wieder ab und trifft Freytag Abend in Kopenhagen ein. Auf dieser Tour nimmt es sowohl von als auch nach Kopenhagen Passagiere von den Inseln, Laaland, Falster Moen auf und befördert sie auch dahin. Es ist an Bord eine völlig eingerichtete Restauration und die Reisenden brauchen nicht für Beköstigung zu sorgen." Allerdings war die "Caledonia" einmastig und wurde ab 1830 von dem größeren und moderneren Schiff "Frederik den Sjette" abgelöst. Dies würde den auf der Bildrückseite vermerkten Hinweis, dass es sich bei dem Schiff um die "Kiel" handele, erklären. Der ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker werdende Personenverkehr zwischen Kiel und den Anliegerorten an der Förde machte eine regelmäßige Fährverbindung nötig. Im Gegensatz zu den vorher benutzten kleinen Seglern, übernahm ab 1866 das Dampfschiff "Kiel" der Redder Krantz & Holm einen solchen Dienst vom Schuhmacherort nach Laboe, Heikendorf, Schrevenborn und Möltenort.

Inventarnummer: 50/2001