Zur letzten Objektsuche | Zum Album hinzufügen | ||
|
|||
Treppe |
|||
Seit Beginn der neunziger Jahre kreisen die Arbeiten von Ulrike Andresen um das Thema Familie, menschliche Beziehungen und Erinnerungen. Alte Familienfotos, aufbewahrt in Alben und Schachteln, bilden den Ausgangspunkt für ihre Bildfindungen. Andresens kleinformatige Bilder in der Kieler Sammlung von 1993 bis 1995 zeigen jeweils einen Hauch grauer Farbe auf weißgrundierter Leinwand, schemenhafte Figuren zwischen Werden und Vergehen, mal vereinzelt, mal als Paar, zu dritt oder als Gruppe, ohne Andeutungen von Binnenzeichnung, aber unregelmäßig lasiert. Ihnen liegen vorgefundene Amateurfotografien zugrunde, die die Künstlerin auf dünnen Karton projiziert. Sie umreißt die Motive mit Bleistift, fasst Details, Graustufen und Überschneidungen zu einer vereinfachten Silhouette zusammen, präzisiert Haltung und Gestus der Figuren und blendet das Unwesentliche aus - gemäß ihrer genauen oder verschwommenen Erinnerung, die Details außer Acht lässt oder übertreibt, die Erlebnisse reduziert, strukturiert oder neu vernetzt. Das aus seinem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöste Motiv wird zu einer Schablone geschnitten und mit einer Emulsion aus Schiefer, Grafit und Grautönen auf die Leinwand gemalt. Dabei variiert die Künstlerin das Verhältnis der Figur zum Format, experimentiert mit Weißaussparungen, Linie und Fläche sowie dem Verkleinern der Figur. Wie radikal das Umfeld des Motivs ausgeblendet werden kann, zeigt das Bild "Schlesische Straße" (1994). Die Figuren, ursprünglich beim Überqueren einer Straße fixiert, laufen nun ins Leere. Lit.: Erwerbungen 1990-2000, Kunsthalle zu Kiel und Schleswig-Holsteinischer Kunstverein, Kiel 2003, S. 128f. Literatur:
Inventarnummer: 1018 Signatur: bezeichnet, betitelt und datiert (a. d. Rückseite: Treppe / Ulrike Andresen / 1994)
|
Name des Museums
Titel des Bildes
Titel des Bildes