Deutsch
Name des Museums
Titel des Bildes
Zur letzten Objektsuche Zum Album hinzufügen

Herkules trägt die Säulen von Gades

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Beham, Hans Sebald
Datierung:1545
Maße:B: 7,1 cm, H: 5 cm (Blatt)
Material:Papier
Technik:Kupferstich
Stil:Renaissance
Herkules tritt aus einem Gebäude auf die oberste Stufe einer flachen Treppe. Er trägt die beiden Säulen, die er auf der Halbinsel Gades (Gibraltar) aufstellen will, um mit ihnen den Rand der Welt zu markieren. Eine Säule ruht auf seiner Schulter, während er die andere etwas tiefer unter dem Arm trägt, so dass sie in ihrer Überschneidung ein Kreuz bilden. Das Löwenfell trägt er nicht als Umhang, sondern wie ein Lendentuch.
Die ihn umgebende Architektur eröffnet Herkules zwei mögliche Wege. Bereits vom rechten Bildrand überschnitten führt eine dunkle Öffnung in das Innere eines Rundbaus, der Ähnlichkeiten zum Pantheon in Rom aufweist. In der Mauer, die vom Rundbau wegführt und den Platz vor Herkules begrenzt, öffnet sich ein Bogen, der aus der Stadt hinausführt. Dieser Ausgang führt zu einem Gebäude im Hintergrund, das an die Grabeskirche von Jerusalem erinnert. Nicht nur die Fluchtpunkte des Bildes laufen auf diesen zweiten Ausgang zu, auch die flatternden Enden des Lendentuches und der Säulenschaft der vorderen Säule betonen diese Möglichkeit augenfällig. Beham rückt einen Aspekt der Herkulesrezeption ins Bild, der in der Renaissance eine besondere Blüte erfuhr: Herkules als die Präfiguration des kämpfenden, leidenden, sterbenden und siegenden Christus.

Lit: nach Birger Ohrt, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 102.

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 108

Signatur: bezeichnet und datiert (o. l. auf einer Tafel: 1545 / H S B)

Signatur: bezeichnet (o. Mitte: GADITANAS COLVMNAS STATVIT / HERCULES. [Herkules stellt die Säulen von Gades auf])


Ikonographie:     
griechische Heldensagen