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Judith mit dem Haupt des Holofernes

Objektbezeichnung:Druckgrafik
Sachgruppe:Druckgrafik
Künstler:
Beham, Bartel
Datierung:um 1525/1527
Maße:H: 8,5 cm, B: 6,7 cm
Material:Papier
Technik:Kupferstich
Stil:Renaissance
Das Buch Judith aus den biblischen Apokryphen schildert die Belagerung der Stadt Bethulia durch den assyrischen Feldherren Holofernes. Mit List und Glaubensstärke rettete Judith, eine schöne Witwe, ihr Volk vor der Unterwerfung. Sie gab sich zum Schein Holofernes hin, um ihn in der Nacht im Schlaf zu enthaupten.
Im 16. Jahrhundert erfreute sich das Sujet der Judith großer Beliebtheit, vor allem als Vorwand für Aktdarstellungen. Beham, der auch Versionen der nackten Judith gestochen hat, entschied sich hier für eine bekleidete Judith zum Zeichen ihrer Tugendhaftigkeit und Glaubensstärke. Sie füllt in Halbfigur die Breite des Blattes aus. In der Linken hält sie das auf eine Brüstung gestützte und von ihr an den Haaren gefasste Haupt des Holofernes, in der Rechten einen Dolch, dessen Klinge hell aufblitzt. Sie trägt ein reich geschmücktes Renaissancekleid mit ausladenden Ärmeln, eine eng am Hals anliegende Perlenkette, eine lange, bis auf die Brust reichende Metallkette und eine Brosche, die den Pelzkragen des Kleides schließt. Aus ihrer Haube quillt eine kräftige Haarsträhne hervor, möglicherweise als Folge der eilig wieder angelegten Kleider. Ihr Kopf ist mit einem suchenden Blick zur Seite gewandt, denn nach der biblischen Überlieferung wartet auf sie vor dem Zelt eine Magd. In ihrem Gesicht spiegelt sich Ekel wider, doch ihre Haltung drückt zugleich Stolz und Tapferkeit aus, während Holofernes mit klagend geöffnetem Mund nach Judith zu blicken scheint.
Abweichend vom Text verlegt Beham die Szene von einem Zelt in einen gemauerten Innenraum. In der Rückwand öffnet sich links oben ein Fenster, vor dem Gräser wachsen. Das Fenster wird durch eine Säule begrenzt. Diese wird im apokryphen Text erwähnt (Judith 13,7), zugleich betont sie Judiths Beharrlichkeit und Tapferkeit.

Lit: nach Birger Ohrt, in: Ausst.-Kat. Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kunsthalle zu Kiel 2004, S. 116.

Literatur:
  • Kuder, Ulrich / Bärbel Manitz / Walter Sparn: Des Menschen Gemüt ist wandelbar. Druckgrafik der Dürer-Zeit, Kiel, 2004

Inventarnummer: A.B. 82

Signatur: unbezeichnet


Ikonographie:     
Bibel