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Arnis (Schoner auf der Heimreise die schleswig-holsteinische Küste erreichend)

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:Malerei
Künstler:
Hasse, Jürgen
Datierung:1975
Maße:Bildmaß: Höhe: 29,1 cm; Breite: 44,3 cm
Rahmenmaß: Höhe: 32 cm; Breite: 47,7 cm; Tiefe: 3 cm
Material:Sperrholz
Technik:Öl
Mischtechnik
Gemälde "Arnis- Schoner auf der Heimreise die schleswig-holsteinische Küste erreichend" von dem schleswig-holsteinischen Künstler Jürgen Hasse (* 15.04.1926 in Schleswig; † ?), Mischtechnik auf Sperrholz, 1975.
Der Künstler selbst überliefert uns auf der Rückseite eine ausführliche Beschreibung mit kulturgeschichtlichem Hintergrund, die er mit Signatur und Datum vom 28.6.77 versah. Wir geben seine Erklärung wörtlich wieder. "Das Bild "Arnis" zeigt vor dem Panorama der kleinsten Stadt Deutschlands mit Schifferkirche und Mühle den Schiffstyp, der im vorigen Jahrhundert in großer Zahl in Arnis gebaut wurde, einen schleswig-holsteinischen Schoner. Ein Schoner (nach der schwedischen Provinz Schonen) hatte ca. 500t Verdrängung, 2 Masten (oder auch drei), Fockmast und Hauptmast, dazu 3 Vorsegel (bei gutem Wetter auch 4 Vorsegel), Vorsteven, Achtersteven und Spanten aus Eiche. Beplankung aus Eiche oder Kalmar-Föhre. Das Heck war, im Gegensatz zu den Fischkuttern, als Spiegelheck ausgebildet, um mehr Raum im hinteren Bereich des Schiffes zu erhalten. Eine besondere Eigenart war die abnehmbare Kombüse; sie wurde, um Platz für Langholz (Fracht) zu erhalten, abgenommen und später auf die Ladung wieder aufgesetzt. Das Manöver des gezeigten Schoners zeigt, dass er kurz vor dem Ankermanöver steht. Er liegt "mit dem Steven im Wind" und "Die Segel killen", d. h. der Wind fängt sich nicht mehr im Segel. Das Schiff verliert an Fahrt; wenn keine Fahrt mehr voraus gemacht wird, ertönt das Kommando: "Fallen Anker". Vor dem Schoner segelt ein Schleikahn mit Sprietsegel. Diese Kähne gibt es noch heute bei den Holmer Fischern in Schleswig, es sind die direkten Nachfahren der Wikinger-Boote. Das Segel, ein Spriet-Segel (Spriet = Spreize) erlebt z. Zt. eine gewaltige Wiedergeburt bei den jüngsten Seglern in aller Welt im "Optimisten Dinghy"". Unter dem handgeschriebenen Text befindet sich zudem eine Zeichnung des beschriebenen Schoners.
In seiner naiven Malerei, die kräftige, leuchtende Farben, Reize des Details und des musterhaft-feinen Ornaments liebt, gestaltet Jürgen Hasse schier idyllische Bilder regionaler Besonderheiten Schleswig-Holsteins, wie hier das Thema des heimkehrenden Schoners vor dem sehr reizvoll an der Schlei gelegenen Fischer-Städtchen Arnis. Die intensiven Rottöne der Segel und Dächer entfalten vor dem blau-grünen Kolorit von Wasser, Himmel und Land ihre satte und volle Kontrastwirkung. Das Gemälde ist in einem weißen Holzrahmen eingefasst.

Inventarnummer: 1977-25
alte Inventarnummer: LH 25-1977; Arnis 13

Signatur: signiert und datiert Wo: u. r. Was: J. Hasse 75

Abbildungsrechte: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek - Landesgeschichtliche Sammlung


Ikonographie:     Stadt, Stadtansicht (Vedute)     Windmühle     Außenbau einer Kirche     Segelschiff, Segelboot     Fluss     Flagge, Farbe (Staatssymbol)
Dargestellter Ort:Arnis