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Armreliquiar des Hl. Brandanus |
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Reliquiar in Form eines gewandeten rechten Unterarmes. Die Gewandfalten nur summarisch als flache Mulden angegeben, der Ärmel am Handgelenk umgeschlagen. Auf der Arminnenseite eine paßgerechte längsrechteckige Aushebung zur Aufnahme der erhaltenen Knochenreliquie, die etwa zur Hälfte in einen rot-braunen Seidenstoff eingehüllt ist und einen aufgenähten schmalen Pergamentstreifen mit der roten Beschriftung "Reliquie s[anc]ti brandani abbatis" aufweist. Ein schmaler Falz enthielt die nicht mehr erhaltene Verschlußplatte. Zahlreiche Eisennägel und leere Nagellöcher stammen von der verlorenen Metallverkleidung, die zumindest den Ärmelaufschlag und die Reliquienkammer bedeckte. Das spätgotische Armreliquiar steht nördlich der Elbe heute vereinzelt da. Die nächsten Vergleichsbeispiele finden sich im Braunschweiger Welfenschatz (Berlin, Kunstgewerbemuseum, Inv.Nr. W40 [Armreliquiar der Hl. Maria Magdalena] und Inv.Nr. W41 [Armreliquiar eines der 10.000 Krieger]) sowie im Mindener Domschatz (Armreliquiar eines unbekannten Heiligen). Alle drei vorgenannten Stücke sind von der Schnitzarbeit grundsätzlich vergleichbar, hatten im Unterschied zum Lübecker Fragment allerdings keine Metallverkleidung, sondern besitzen oder besaßen eine polychrome Fassung unmittelbar auf dem Holzkern. Bereits seit der Mitte des 14. Jahrhunderts werden die Arme auf der Innenseite sehr häufig aufgeschnitten, so daß die im Innern des Holzkerns liegende Reliquie sichtbar wird. Typisch für das 15. Jahrhundert sind - neben dem aufkommenden Verzicht auf die Metallverkleidung - die Einärmeligkeit ohne Angabe eines Untergewandes, das Umschlagen des Ärmels am Handgelenk und die horizontale, gestaucht wirkende Fältelung. Nach Albrecht 2005, Kat. Nr. 73 Literatur:
Inventarnummer: 1936-213 Signatur: bezeichnet (Pergamentstreifen, in roter Schrift: Reliquie s[anc]ti brandani abbatis) Abbildungsrechte: St. Annen-Museum
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