In dieser Landschaft von Heinrich Louis Theodor Gurlitt findet sich das Schloss Gottorf, mit Blick aus dem West-Nordwesten. Der Vordergrund ist bestimmt durch einen welligen Abhang mit Büschen, über dem sich nach links in die Tiefe ein Pfad schlängelt. Das Schloss liegt, in hellem Licht, vor dem weiten Panorama des südlichen Schleiufers. Das Gemälde geht auf Naturstudien zurück und entstand im preußisch-dänischen Krieg von 1864, als das Schloss Kaserne war.

Gurlitt (1812-1897) war ein Landschaftsmaler, der im seinerzeit dänischen Altona geboren wurde und dort seine erste Ausbildung erhielt. 1832–1834 studierte er an der Königlich-Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen bei Christoffer Wilhelm Eckersberg, dem herausragenden Vertreter des Goldenen Zeitalters der dänischen Kunst, und Johann Ludwig Lund. Dort entdeckte er seine Liebe zur Landschaftsmalerei. 1842 übersiedelte Gurlitt nach Düsseldorf, wo er Künstlern der Düsseldorfer Malerschule wie Andreas Achenbach und Carl Ferdinand Sohn begegnete. Studienreisen führten ihn in fast alle europäischen Länder, zwei Jahre lebte er in Rom. Nach der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848 entscheidet sich Gurlitt für die deutsche Seite, weshalb er heute eher als deutscher denn als dänischer Maler wahrgenommen wird.

Inventarnummer: 1971-879
alte Inventarnummer: 1971/879

Fotograf: C. Dannenberg

Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

Dargestellter Ort:

Schleswig (Schloss Gottorf)