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Altaraufsatz (Triptychon) mit Szenen aus der Passion Christi (sog. "Landkirchener Altar") |
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Das Retabel aus Landkirchen auf Fehmarn, auch "Landkirchener Altar" genannt, ist dendrochronologisch auf kurz nach 1370 datiert und stammt von einer Werkstatt aus dem Umkreis des Bertram von Minden. Der Flügel- oder Wandelaltar gehört zu den ältesten erhaltenen Beispielen eines Typus, der im Norden Deutschlands und im Ostseeraum vor der Reformation weit verbreitet war. An Werktagen wurde der Altaraufsatz geschlossen, an Sonn- und Feiertagen wurden die Flügel geöffnet, so dass das Innere des Schreins zu sehen war. Kennzeichnend für diesen Typus des Kastenretabels ist zudem, dass Flügel und Schrein von gleicher Höhe sind und auf die Betonung der Mitte sowie ein Gesprengeaufsatz verzichtet wird - so dass diese Retabel auch in niedrigeren Kirchenräumen aufgestellt werden konnten. Während die Malereien auf den Flügelaußenseiten heute verloren sind, sind die die figürlichen Reliefdarstellungen im Schrein und im Innern der Flügel mit ihrer originalen Farbfassung weitgehend original erhalten. In ihrer Lebendigkeit und der Betonung des Szenischen stellen diese Reliefs "etwas komplett Neues dar". (Nürnberger, Corpus 2016, 68). Die ursprünglich 14 Reliefs erzählen die Leidensgeschichte Christi, allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge. Die beiden zentralen Szenen - die heute fehlen - stellten die Kreuzigung (Mitte unten) sowie darüber vermutlich die Himmelfahrt oder auch das Gastmahl in Bethanien dar. Links und rechts davon sind im Mittelschrein Christi Weisung an die Jünger und die Kreuztragung sowie das Abendmahl und die Beweinung zu sehen (rechts). Die Reliefs auf dem linken Flügel zeigen oben Christus am Ölberg und den Judaskuss, unten die Geißelung und Christus vor Pilatus (möglicherweise vertauscht). Die Szenen auf dem rechten Flügel zeigen oben Christus in der Vorhölle und Christus als Gärtner ("Noli me tangere", fragmentarisch) sowie die Auferstehung Christi (unten rechts). Das Relief unten links fehlt; hier war die Grablegung dargestellt, unten rechts ist die Auferstehung Christi zu sehen. Bis zur spätbarocken Neuausstattung der Petrikirche in Landkirchen stand das Retabel auf dem Hauptaltar der Kirche, dann wurde es in ein Seitenschiff versetzt. 1898 wurde es an das damalige Thaulowmuseum verkauft. Zu diesem Zeitpunkt waren die drei fehlenden Reliefs schon verloren. Literatur:
Inventarnummer: 1898-234 alte Inventarnummer: 1898/234 Fotograf: C. Dannenberg Abbildungsrechte: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, LMKK
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