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Schwarzes Tor |
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Nach anfänglich noch ungeometrisch-abstrakten Papierarbeiten wendete sich Eberhard Oertel - beeinflusst von Pop-Art, Fotorealismus und anderen neorealistischen Tendenzen - seit den 1970er Jahren dem Gegenständlichen zu. Bedrohung und Faszination durch die technisierte Welt sind Thema einer unterkühlten Darstellungsweise, welche Geräte, Maschinen und technische Hilfsmittel in befremdliche Distanz setzt. Formale Aspekte wie etwa geometrische Flächigkeit oder die Reduktion der Farben auf der Leinwand, bleiben bei einer erneuten Hinwendung zur gegenstandslosen - nun jedoch geometrisch-konstruktiven - Malerei relevant. Das Triptychon »Schwarzes Tor« ist dafür beispielhaft. Der Betrachter wird mit einem schwarzen Nichts dreier großformatiger Tafeln konfrontiert, das einer für das Auge undurchdringlichen Wand gleicht. Die schwarze Fläche wird jedoch durchbrochen von Farbstreifen, die wie Licht von einem hinteren Bildraum nach vorne zu dringen scheinen. Im Kontrast zum dominierenden Schwarz entfalten sie eine signalhafte Wirkung. Eine schmale Linie leuchtender Farben erstreckt sich horizontal über die Tafeln und setzt so das obere Drittel des Triptychons optisch ab. Diese Gliederung der Gesamtfläche wird durch eine linienförmige Strukturierung der Oberfläche unterstützt, die im oberen Bereich die Horizontale und an den Seiten die Vertikale betont. Es entsteht so eine rahmenartige Umschließung eines ins Zentrum gerückten schwarzen Segments, das nicht nur formal - mit glatter Oberfläche und aufgehelltem Farbverlauf - abweichend gestaltet ist, sondern auch durch minimales Kippen aus der Ordnung des Gesamtbildes herausfällt. Rs gibt den Blick frei auf im angedeuteten Hintergrund angelegte hell leuchtende Farbverläufe von Gelb über Orange zu Rot einerseits und zu Grün andererseits. Einem im Titel angesprochenen »Schwarzen Tor« entsprechend, wird so die hermetisch-abweisende Distanz der schwarzen Oberfläche geöffnet. Die Andeutung des dahinter potenziell Verborgenen, Rätselhaften eröffnet Assoziationsspielräume, welche die sinnliche Wahrnehmung des abstrakten Bildes an menschliche Erfahrungen und Empfindungen anknüpfen lässt. (Nadine Grünewald) Literatur:
Inventarnummer: 8183 Signatur: signiert, datiert, nummeriert und betitelt (rückseitig auf Karton jeweils oben Mitte: Schwarzes Tor Triptychon - Linke - Mittlere - Rechte Tafel Acryl/Öl - Lwd. 150:50/150:75/150:50 cm 1986/9 E. Oertel)
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