Die Unterscheidung von gegenständlich und abstrakt besaß noch nie Relevanz, da ein Künstler, unabhängig davon, ob er figurativ arbeitet oder nicht, bereits in seiner Wahrnehmung abstrahiert. Jede Übertragung dieser Ästhetik des Alltags unterliegt folglich einer Abstraktion. Für den in Prag lebenden Maler und Filmemacher Vladimír Houdek ist diese Erkenntnis selbstverständlich. Seine filmischen wie malerischen Arbeiten sind nach geometrischen Grundprinzipien des Alltags ausgerichtet. Seine Formkompositionen spielen dabei mit der Illusion und Täuschung, die durch eine gewisse Plastizität, das heißt Tiefenwirkung, erreicht wird. Auch wenn die Bezüge in seinen Werken durch geometrische Formprinzipien der Gegenwart bestimmt werden, sind Anklänge der Ideen historischer Vorläufer des Konstruktivismus und ihre Aneignung in neue Sinn- und
Wahrnehmungszusammenhänge unverkennbar. Bei der Ausstellung handelt es sich um die erste institutionelle Einzelpräsentation von Vladimír Houdek außerhalb seiner tschechischen Heimat. Er lebt und arbeitet in Prag.

di-so 10-17,
18.02.-30.03.2014 di-so 11-17