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Kriegsdenkmäler und Mahnmale als Aufgabe für die heutige Kunst?

Am: 09.07.2015
Um: 19:00Uhr
Veranstalter:Flandernbunker
AnschriftKiellinie 249
24106 Kiel
Link zum Museum : http://www.mahn[..]
Ein kunsthistorischer Überblick von Prof. Dr. Lars Olof Larsson mit einer Gesprächsrunde für Künstler und Publikum.

Die Rolle der Kunst bei Kriegsdenkmälern und Mahnmalen
Wie sind Kriegsdenkmäler und Mahnmale in den vergangenen Jahrtausenden gestaltet worden? Und welche Rolle spielen dabei die Künstler? In einem kunsthistorischen Rückblick stellt der Kieler Kunsthistoriker Professor Dr. Lars Olof Larsson ausgewählte Beispiele vor. Dabei verschafft er in seinem Vortrag einen Überblick von der Antike bis in die jüngste Vergangenheit. In den letzten 100 Jahren haben sich tiefgreifende Änderungen ergeben, wuchs die Zahl von Mahnmalen gegenüber den Heldendenkmälern. In der folgenden Diskussion sind Künstler und alle Besucher eingeladen, Positionen für gegenwärtige und künftige Gestaltungen mit zu entwickeln.

Es waren immer Soldaten, die für ihre Regierungen in die Kriege dieser Welt gezogen - und millionenfach gestorben sind. Und es waren meist die arriviertesten Künstler ihrer Zeit, welche die Aufträge erhielten, dafür Denkmäler zur Erinnerung zu schaffen. Stets hatten sie die Aufgabe, die toten Soldaten als Helden zu ehren und die damit verbundenen politischen Ziele herauszustellen. Zugleich dienten die Toten als Helden zur Sinnstiftung für mögliches militärisches Handeln künftiger Zeiten. Diese Jahrtausende alte Tradition hat mit dem Aufkommen demokratischer Strukturen und gewachsener künstlerischer Freiheiten Änderungen erfahren. Auch die verheerenden Weltkriege und massiven Menschenrechtsverletzungen im 20. Jahrhundert haben dazu beigetragen. Daraus haben sich Umgestaltungen historischer Denkmäler ergeben, etwa die Neue Wache in Berlin oder die Kriegsdenkmäler am Hamburger Dammtor. Und es entstanden völlig neuartige Mahnmale und Denkmalstypen wie das Holocaustdenkmal in Berlin, das Deserteursdenkmal in Flensburg, das Revolutionsdenkmal zum Matrosenaufstand in Kiel bis hin zum Kieler Denkmal und Denkort Flandernbunker. Ausgehend von gesellschaftlichen Debatten sind es gerade die Künstlerinnen und Künstler, die hierfür neue Formen von Denkmälern entwickeln - meist im Rahmen von ausgeschriebenen Wettbewerben. Oft sind damit völlig neuartige Ideen und soziale Auseinandersetzungen verbunden. Hieran knüpft sich die spannende Frage, inwieweit Kunst auch unsere Gesellschaft mit verändern kann.

Der Referent, Professor Dr. Lars Olof Larsson, wurde 1938 in Schweden geboren und war von 1980 bis 2003 Professor am Kunsthistorischen Institut der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Zwei seiner Bücher widmen sich der geplanten Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin durch Albert Speer, zahlreiche seiner Aufsätze den Denkmälern Europas in den letzten Jahrtausenden.

Eintritt frei, Spende erbeten.

Mo-Fr 11-15 Uhr, samstags geschlossen
So 11-17 Uhr

Zusätzlich ist der Bunker im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen zugänglich.