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2 Kronleuchter in Art der "Maria-Theresia-Kronen" mit je 16 Kerzentüllen

Objektbezeichnung:Kronleuchter
erweiterte Objektbezeichnung:Maria-Theresia-Kronen
Sachgruppe:Beleuchtung
Hersteller:
Lobmeyr, Wien
Ort:Wien (Stadt)
Datierung:um 1860
Maße:Gesamt: Höhe: 130 cm; Durchmesser: 106 cm; Tiefe: 230 cm (Decke bis Haken)
Material:Glas
Eisen
Technik:vergoldet (oder bronziert)
geschliffen (Glastechniken) (und gezogen)
Zwei Kronleuchter in Art der "Maria-Theresia-Kronen" mit 16 Kerzentüllen

Kronleuchter je in Korbform
Der weit ausladende Cul-de-lampe besteht aus einem mit Hohlglas in Kugel- und Balusterform verkleidetem Schaftteil, dessen
oberer Abschluss fehlt. Darin stecken die vier Hauptarme mit je drei Kerzenärmchen und vier Zwischenarmen mit je einem Kerzenärmchen. Alle Arme sind bekleidet mit Glasstreifen („Leisteln“), deren Nahtstellen sechseckige Glasblättchen bedecken; Die Tropfteller sind gewellt und behängt mit Wellenschliffprismen. In einer mittleren Etage befinden sich Pyramiden-Aufsteckel.
Der obere Abschluss („Aigrette“) weist hohe, nebeneinanderstehende c-Schwünge mit Behang auf. Darüber befinden sich noch zwei kugelförmige, gerippte in die Form geblasene Hohlglasteile am Schaft.
Der Bas-de-lustre ist kleines facettiertes Behangteil in Form eines dicken Pfeils, umgeben von Wellenschliffprismen.
Der Behang: in der Hauptsache Wellenschliffprismen, unterschiedlichste flache facettierte Pendeloquen, hängende Palmetten, Drachenpendel.


Die Kronleuchter sind als stark vergrößerte Variante der wohl um 1740 entstandenen sogenannten „Maria-Theresia-Kronleuchter“ gestaltet. (Klappenbach 2001) Ein typisches Merkmal dieser Leuchter sind die gezogenen Glasstreifen, die die flachen geschmiedeten Arme aus Eisen bedecken. Dieser Typus ist in vielen Varianten und Größen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigt worden und findet sich in
zahlreichen Schlössern Europas. Die Leuchter wurden nicht elektrifiziert und sind vermutlich um 1860 entstanden. Ihre Form und der in Böhmen gefertigte Glasbehang – außer den Wellenschliffprismen, die spätere Hinzufügungen sein müssen - bilden eine Einheit. Viele Details in der Gestaltung, die sechseckigen Rosetten, die Pendeloquen und die gewellten Tropfteller deuten darauf hin, dass die Kronleuchter von J. & L. LOBMEYR, Wien, gefertigt wurden.

Auszug aus der Untersuchung Käthe Klappenbach, 2023 mit Dank an Peter Rath, J. & L. LOBMEYR GmbH Wien.

Literatur
Klappenbach 2001, Käthe Klappenbach: Kronleuchter. Mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1801, Berlin 2001, S. 32.

Literatur:
  • Kronleuchter mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1810.
  • Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, "bronze doré", Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas. , 1. Auflage. (Seite: 234)

Inventarnummer: 02996, 02997

Fotograf: Schneider, Bettina K. 2023

Abbildungsrechte: Stiftung Schloss Eutin