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Werner Scholz. Das Gewicht der Zeit. Menschenbilder 1927–1937
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Werner Scholz (1898 - 1982) war ein bekannter Vertreter des Expressionismus. Wie seine Zeitgenossen George Grosz und Otto Dix stellte Scholz häufig das Großstadtleben in Berlin dar. Die Ausstellung zeigt seine Kunst erstmals seit Jahrzehnten wieder in Hamburg. "Scholz ist wesentlich, weil er Inhalte unserer Zeit, die uns alle angehen, hinstellt, und weil er formal wirklich etwas riskiert." Mit diesen lobenden Worten beschrieb 1932 ein Kritiker die Qualitäten des Künstlers, die noch heute beeindrucken. Ausdrucksstark und empathisch widmete sich Werner Scholz den eher dunklen Seiten der Zwischenkriegsjahre in Deutschland. Oft zeigen seine Gemälde den Menschen in seiner Einsamkeit und existentiellen Not. Seine Protagonisten waren Mittellose und Trauernde, Flüchtende oder Zurückbleibende. Scholz verlieh ihnen mit kräftigem Gestus eine eindringliche Präsenz und Würde. Um 1930 galt Werner Scholz dank seiner prägnant stilisierenden Kompositionen als verheißungsvoller Newcomer; führende Galerien zeigten seine Werke, namhafte Museen erwarben sie. 1937 wurde Scholz von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemt und zahlreiche seiner Werke beschlagnahmt. Viele sind bis heute verschollen. Im Jahr 1939 zog sich Scholz zusammen mit seiner Frau Ursula von Berlin nach Alpbach in Tirol zurück, wo er bis zu seinem Lebensende wohnen blieb. Sein Berliner Atelier wurde im Jahr 1944 durch ein Bombe völlig zerstört. Die Ölbilder aus seiner Berliner Schaffenszeit, die Scholz dort versteckt hatte, wurden größtenteils vernichtet. Die Ausstellung nimmt das Gerettete in den Blick und stellt es erstmals seit Jahrzehnten wieder in Hamburg vor. Werner Scholz bleibt auch für unsere Zeit wesentlich. Abb. Werner Scholz: Trauernde, 1930, Privatsammlung Deutschland Bild: © Nachlass Werner Scholz, Hamburg Di-So: 11-18 Uhr |
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