Hier nun ein echt extravagantes Stück aus glasierter Keramik. Solch Schuhwerk war mit seinen Sporen wie Stacheln am Äußeren der Ferse eigentlich später erst Mode, insofern war Heinig da seiner Zeit voraus.
Die Farbglasur überwiegend schwarz glänzend, mit schmalen Streifen in hellem Gold. Die äußere Fläche des Schuhs an der Ferse, da wo die Sporen vorstehen, ist hell blau, auch die Spitze des Absatzes dort, und ebenso farbig in blau auch die frei sichtbaren Flächen der Sohlen. Die Öffnung des Schuhs oben - auch hell gold in der Farbe - ist als Fläche keramisch modeliert und zweimal herzförmig durchbrochen, das lässt den Blick ins Innere des als Hohlkörper modellierten Objektes zu. Auf dem Rist ist die Fläche im Ganzen silbern, darauf ziehen sich vier schwarze Ovale über die Breite reichend als symbolische Schnallen. Diese sind mittig mit je einem schmalen, ebenfalls ovalen Schlitz längs durchbrochen und lassen auch hier den Blick ins Innere fallen. Diese Öffnung ist jeweils im Zentrum mit einer kleinen Kugel besetzt. Auch die Fläche darunter bis hin zur Schuhspitze ist offen, durchbrochen in Herzform. Hier tritt das Schuh-Innere, das im Ganzen tief blau ist, besonders hervor.
Die Form dieses kaum tragbaren Schuhs - nicht nur weil er aus Keramik ist - ist auch wegen der Steilheit des Absatzes schon extrem.

Inventarnummer: 0050
alte Inventarnummer: 523

Signatur: unsigniert

Fotograf: Klaus Gruitrooy

Abbildungsrechte: Heinig, Dr. Astrid