Zum Hauptinhalt
Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Zurück zur Übersicht

Annen-Schrein

die LÜBECKER MUSEEN St. Annen-Museum
Slider Bild -
Slider Bild -
1/2
Objektbezeichnung:
Altar
Datierung:
Skulptur um 1480-1485, Malerei spätes 15. Jahrhundert
Maße:
H: 97 cm (Figur), B: 33 cm (Figur), T: 18 cm (Figur), H: 118 cm (Flügel), B: 20 cm (Flügel), H: 131 cm (Schrein), B: 57,5 cm (Schrein), T: 29 cm (Schrein)
Material:
Holz
Technik:
Holztechnik
Malerei
Sachgruppe:
XV. Religion und Kirche
Mittelalter
Herstellungsort:
Lübeck
Bereitstellende Institution:
die LÜBECKER MUSEEN St. Annen-Museum
Wie bei dem Vierzehn-Nothelferaltar (Inv. Nr. 15) kann nicht eindeutig geklärt werden, aus welchem der beiden Beginenhäuser, dem Aegidien- oder dem Michaelskonvent, der kleine Schrein stammt.

Der Annenschrein gehört nicht in die Gruppe der Flügelaltäre, deren Bildprogramm sich im Verlauf des Kirchenjahres wandeln läßt. Die Form hat sich vielmehr aus den Altarkästen entwickelt, in denen die zentrale Figur in einem engen Raum steht. Schmale, bewegliche Flügel, die ganz um diese Figur geklappt werden können, dienen zu ihrem Schutz, so daß sie wie in einem Schrank bewahrt wird.
Im Gegensatz zu dem Vierzehn-Northelferaltar gibt das Bildprogramm keinerlei Hinweise auf die Aufgaben der Konvente. Im Schrein unter einem Baldachin steht Anna Selbdritt, eine im Mittelalter besonders beliebte Figurengruppe, in der drei Generationen vereint werden. Die Mutter Anna trägt das Christuskind, die mädchenhafte gekrönte Maria an ihrer Seite.
Die Malereien auf den Flügeln erweitern das Thema zur Heiligen Sippe (s. Inv. Nr. 3, Gertrudenaltar). Die Personen werden hier durch Schriftzüge namentlich gekennzeichnet: Der erste Ehemann der Anna, Joachim, und der Ehemann der Maria, Joseph, umgeben die zentrale Figurengruppe. Ihnen zur Seite stehen Salomas und Cleophas, der zweite und dritte Ehemann der Anna. Die unteren Bildfelder füllen die Halbschwestern der Anna, links Maria Salome mit ihrem Ehemann Zebedaeus und ihren Kindern Johannes dem Evangelisten und Jakobus dem Älteren; Maria Cleophae mit ihrem Gatten Alphäus und ihren vier Kindern Joseph Justus, Judas Thaddäus, Simon Zelotes und Jakobus dem Jüngeren.
Auf die Außenflügel des Schreins ist noch einmal die Gruppe der Anna Selbdritt gemalt.

Die Standfigur zeigt in einzelnen Gewandbereichen eine Lüsterfassung. Der Silber unterlegte Saum schimmert durch das dunkle, wohl ursprünglich grüne Obergewand mit goldenen Blüten hindurch. Grün war vermutlich auch das Kleid der Marienfigur, eine selten auftretende Farbigkeit bei einer Madonnengestalt. Die Skulpturen zeigen den traditionellen Stil der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Malerei spiegelt hingegen die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert wider. In der Kleidung werden orientalische Elemente spielerisch verarbeitet, während der gestirnte Hintergrund und das Fliesenmuster des Bodens noch ganz der spätmittelalterlichen Tradition verhaftet sind.

Heise/Vogeler 1993, Kat. Nr. 16
Inventarnummer:
20
In Portal übernommen am:
2025-05-13T15:23:19Z

die LÜBECKER MUSEEN St. Annen-Museum

St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck

Objekte der gleichen Person (54):

Alle verbundenen Objekte anzeigen

Ähnliches Material (5564):

Alle verbundenen Objekte anzeigen

Ähnliche Technik (1464):

Alle verbundenen Objekte anzeigen