Dargestellt ist die 1887 geborene Tochter des Künstlers Gertrud. Feddersen stellt seine drittälteste Tochter in einem im Sinne der Jugendstils stilisierten Gartenumfeld dar, das im Verhältnis zur Figur mehr Raum einnimmt. Gertrud steht in leichter Körperdrehung auf einer Wiese, die im Hintergrund von Bäumen begrenzt wird. Die Zweige bilden über dem von Sonnenflecken hinterfangenen Kopf des Mädchens ein ornamentales Geflecht, das sich zu einem Bogen vereint. In ihrer linken Hand hält das Mädchen eine Lilie, mit der Feddersen eine Blume wählte, die seit dem Mittelalter als Symbol der Reinheit, des Lichts und der Jungfräulichkeit steht. Dieser Symbolcharakter wurde gerade in der Kunst des Jugendstils häufig aufgegriffen. Deshalb dürfte es keineswegs unabsichtigt gewesen sein, daß der Maler die Lilie dem Bildnis seiner noch ledigen sechzehnjährigen Tochter als Attribut hinzufügte.

Literatur:

• Martius, Lilli / Ethe und Hans-Jürgen Stubbe: Der Maler Hans Peter Feddersen. Leben - Briefe - Gemäldeverzeichnis, Neumünster: Karl Wachholtz Verlag, 1966
• Kunsthalle Kiel: Hans Peter Feddersen-Kiel, Kiel, 1979
• Schulte-Wülwer, Ulrich: Malerei in Schleswig-Holstein, Heide: Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., 1989
• Bieske, Dorothee: Hans Peter Feddersen. Ein Maler zwischen Tradition und Moderne, Heide: Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., 1998

Inventarnummer: 11528

Signatur: monogrammiert und bezeichnet (HPF Kl. Koog)

Ikonographie:

Mensch / Figur / Portrait