Berthold Exners Gemälde »Maske« gewährt den Einblick in einen Raum. Man sieht im Vordergrund eine tischähnliche Fläche, deren Unterseite mit einem Vorhang verschlossen ist. Auf dieser befindet sich links eine schlanke Vase aus Glas, in die ein dürrer Strauch aus Zweigen, die mit wenigen Blättern besetzt sind, gesteckt ist, sowie auf der rechten Seite eine überdimensionierte Maske, die afrikanischen Vorbildern zu entstammen scheint. Die Vase mit den Zweigen, aber insbesondere die Maske, nehmen fast den gesamten Bildraum ein: Sie sind derart in das Hochformat eingestellt, dass sie im oberen Teil angeschnitten sind. Den Hintergrund bildet eine abstrakt gemusterte, in hellen Farben gehaltene Fläche, die einerseits den Raum begrenzt und andererseits einen Ausblick durch ein Fenster suggeriert.
Der Künstler hat unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg zusammen mit den damals dem Expressionismus verhafteten Künstlern Werner Lange und Alwin Blaue in Kiel studiert, später war er Student an der Akademie in München. Das Gemälde aus der Sammlung der Stadtgalerie Kiel gehört wegen des disproportionierten Bildaufbaus und der Verwendung charakteristischer, expressiv durchgestalteter Bildelemente zu den wichtigen Zeugnissen einer späten, anhaltend vom Expressionismus geprägten Malerei.

(Wolfgang Zeigerer)

Literatur:

• Zeigerer, Wolfgang (Hrsg.) / Kruska, Peter (Hrsg.): Stadtgalerie Kiel - Einblicke in die Sammlung, Kiel 2013

Inventarnummer: 8671

Signatur: signiert und datiert (u.r.: B. Exner 1928)

Signatur: bezeichnet (rückseitig: MASKE B-EXNER KIEL HOFHOLZALLEE 11)

Abbildungsrechte: Stadtgalerie Kiel

Ikonographie:

Maske