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Der Zaun

Objektbezeichnung:Gemälde
Sachgruppe:A. Gemälde
Hersteller:
Cullberg, Erland
Datierung:1975 - 1985
Maße:H: 130 cm, B: 165 cm
Material:Leinwand
Technik:Malerei
Stil:Junge Wilde / Neoexpressionismus
Erland Cullbergs künstlerischer Weg begann 1955 mit dem Studium an der Königlichen Akademie in Stockholm und setzte sich fort an der Valands Kunsthochschule in Göteborg. Die Expressivität seiner Kunst war dabei von Anfang an ein dominierendes, aus der Tradition geschöpftes Element, das sich - angeregt und ermutigt durch die "Neuen Wilden" - immer heftiger zu artikulieren begann und Cullberg zu bemerkenswerten Erfolgen auch außerhalb Schwedens verhalf, wo er heute zu den bedeutendsten Künstlern zählt. Ausstellungen der Galerie Scanart in Berlin und der Galerie Metta Linde in Lübeck machten sein Werk auch in Deutschland bekannt. Farbe und Form seiner Bilder sprechen unmittelbar die Seele des Betrachters an. Der Zaun mit seiner zurückhaltenden Bildsprache gehört allerdings zu den weniger typischen Bildern Cullbergs und scheint sich weder in die von ihm gewohnte gestalterische Syntax einzufügen, noch dem sonst heftig-bunten bis zuweilen grellen Farbklang zu folgen, wie er uns in dem Bild Die rote Freundin besonders augenfällig gegenüber tritt. Auch die charakteristische Durchsichtigkeit der Farben, die sich in den meisten seiner Bilder findet, ist zu einem einheitlich dumpfen Graugrün verdichtet, das in den unteren Ecken unvermittelt die ursprüngliche helle Lucidität der Farben aufleuchten läßt. So erweist sich das Bild als eine in mehreren Schichten übermalte, verkrustete Fläche, in die mit Rotbraun zeichenhafte Motive einbeschrieben sind, deren Bedeutung nur vage entschlüsselt werden kann. Ein Zaun und eine darüber schwebende schemenhafte Gestalt mit einer Augenbinde lassen sich im Zusammenhang mit der weggemalten Farbe als Synonyme für Ausgrenzung und Abgrenzung vom Allgemeinen und für den Rückzug des Individuums auf sich selbst interpretieren. Hier kündigt sich bereits die in Cullbergs späteren Bildern vorherrschende Tendenz zum Spintisieren und Psychologisieren und zu einer halluzinatorischen Wahrnehmung der Wirklichkeit an.
U. P.

Inventarnummer: 1986-187

Signatur: monogrammiert (u.r.: EC)