Auch in dem Bild Schauspielerin ist wie in der Roten Freundin das Thema der Angst formuliert. Expressive Farbkomplexe füllen das Gesamtbild aus, so daß der Eindruck einer Halluzination erscheint, wie sie durch Drogen hervorgerufen worden sein könnte. Das Bildfeld ist von starken Farben erfüllt. Die Figur, die in diesen Raum, der der grellen Schauspielbühne entsprechen mag, gestellt ist, verschmilzt mit dem Hintergrund. Das eigentliche Zentrum des Bildes ist das ausgemergelte, harte Gesicht, das gleichzeitig Hilflosigkeit und Bedrohung ausdrückt. Einerseits bedrängen die heftigen Farbstrukturen die Figur der Schauspielerin und scheinen sie fast auszulöschen. Andererseits ist sie selbst ein Teil ihrer flirrenden Welt geworden, in die der Betrachter hineingesogen wird.
H. V.

Literatur:

• Rodiek, Thorsten / Brigitte Heise / Gerhard Gerkens / Hildegard Vogeler / Ulrich Pietsch / Susanne Peters-Schildgen: Geschenkt - Gestiftet - Gekauft, Hamburg: ConferencePoint Verlag, 2003

Inventarnummer: 1990-144

Signatur: unbezeichnet

Ikonographie:

menschliche Figur