Das Bild zeigt die "Kommodore II" unter vollen Segeln. An Bord sind sechs Besatzungsmitglieder zu erkennen. Die auf der "Germaniawerft" 1898 gebaute Wulstkieljacht ist nach einer Zusammenstellung der Schiffsneubauten für den Kaiserlichen Yacht Club bestimmt gewesen. Die Wulstkieljacht besaß alle Vorteile dieses Typs. In jeder Wetterlage entfaltete sie eine außergewöhnliche Schnelligkeit. Ihre Stabilität war trotz der relativ geringen Verdrängung infolge des sehr tief gelagerten Ballastes in Gestalt eines Bleiwulstes sehr groß. Erst als 1907 in Deutschland das internationale Meßverfahren eingeführt wurde, war ihre Regattalaufbahn beendet. Der 1887 gegründete Marine-Regattaverein erhielt 1891 den Namen Kaiserlicher Yacht-Club (KYC). Hier trafen sich, unter Wilhelm II. als dem fördernden Kommodore und weiteren Angehörigen regierender oder gleichgestellter Fürstenhäuser, Marineoffiziere, erfolgreiche Kaufleute, Bankiers und Industrielle, Angehörige freier Berufe, Diplomaten und Beamte. Ansehen und Einfluss des KYC waren bis in die Weimarer Republik nicht zu unterschätzen und die Mitgliedschaft bedeutete wichtige Kontakte zur führenden Gesellschaftsschicht zu bekommen. 1937 wurden die Kieler Segelvereine unter den Nationalsozialisten im Yacht-Club Deutschland gleichgeschaltet, bis die englische Besatzungsmacht 1946 die Neugründung des KYC jetzt stehend für "Kieler Yacht-Club" erlaubten.

Inventarnummer: 139/1981