Tanzaufsätze sollen eine Maske so sehr verändern, dass der Tänzer oder Personen nicht erkannt werden. Zugleich sollen die typischen Merkmale einer Maske sofort vom Betrachter wiedererkannt werden, d.h. die "Rolle der Maske" muss klar sein. Tanzaufsätze werden über den Kopf gestülpt und auf der Schulter getragen. Das Abbild zeigt als Maske ein Gesicht und einen Kopf, das keinen erfreulichen Eindruck hinterläßt. Die aufgezogene Haut zeigt am ganzen Gesicht Tätowierungsmuster. Die Benarbung auf der Stirn teilt das Gesicht. Die Augenbrauen sind weit in die Höhe gezogen, die Augen scheinen blind zu sein. Die Haken-Nasenform ist "unafrikanisch", die Kinnpartie nach vorn gezogen und die Zähne sind überbetont. Die Frisur beginnt am Oberkopf und die Haare erinnern an jamaikanische RASTA-Locken. Sie enden in Kauri-Muscheln. Diese gelten bei vielen Völkern als Zeichen der Fruchtbarkeit.

Inventarnummer: Pk137

Signatur: Schriftzug (hinten: Tanzaufsatz, Holz, Leder, Haare; EKOI, Nigeria; Privatsammlung; © Villa Stuck, München, 1992. Foto Matteo Manuzio)

Abbildungsrechte: Herr Zopfs Friseurmuseum